Kundenreferenzen – was dahintersteckt

Wissenswertes

Siemens, BMW, BASF … auf den Websites von Übersetzungsdienstleistern begegnet Ihnen oft das Who-is-Who der deutschen und internationalen Wirtschaft, inklusive Logo. Beeindruckend, für wen die alles arbeiten, oder nicht? Oder ist das vielleicht gar nicht so aussagekräftig?

Durch die Nennung der Namen großer Unternehmen möchte der Anbieter zeigen, dass er so groß, kompetent und professionell ist, dass selbst diese renommierten Unternehmen von einer Zusammenarbeit überzeugt werden konnten. Klingt doch auch logisch. Dementsprechend könnte man davon ausgehen, dass der Anbieter auch die Übersetzung einwandfrei erledigen wird, die Sie gerade auf den Weg bringen müssen. Verlassen Sie sich bitte aber nicht allein auf den Wohlklang der renommierten Namen.

Referenzkunden zu nennen, ist in vielen Branchen gängig. Es kann dabei helfen, das eigene Profil nach außen zu schärfen und sich von Wettbewerbern abzugrenzen. Nicht zuletzt machen sich große Namen und tolle Logos sehr gut als Werbemaßnahme. Wie viel dahintersteckt, werden Sie ohne Nachhaken nicht in Erfahrung bringen. Schauen wir uns aber doch einmal an, wie Kundenreferenzen oft aussehen:

1) Name und Logo: Eine der häufigsten Varianten, da sie recht einfach zu erstellen ist. Für Sie als potenziellen Kunden hat diese Variante Nachteile. Einerseits wissen Sie nicht, ob der genannte Referenzkunde überhaupt zufrieden war, andererseits können Sie nicht sagen, was denn tatsächlich für diesen Referenzkunden übersetzt wurde und wie häufig. Es ist ein großer Unterschied, ob man eine 400 Seiten starke technische Dokumentation einer hochtechnischen Anlage übersetzt oder den Liebesbrief der Geschäftsführerin an ihren Geliebten. Die Aussagekraft dieser Art von Referenz ist also eher gering. Auch für den Übersetzungsdienstleister selbst gibt es bei dieser Methode mehrere Haken: Man benötigt eigentlich die Zustimmung des jeweiligen Kunden, insbesondere für die Nutzung des Logos. Ob die Zustimmung in allen Fällen, die man so findet, vorliegt, wage ich zu bezweifeln, sodass im Extremfall ein Schreiben von einem Rechtsanwalt ins Haus flattern könnte. Nicht ganz so schlimm, aber dennoch kontraproduktiv, ist es, wenn der genannte Referenzkunde zufälligerweise Ihr direkter Wettbewerber ist. Vielleicht haben Sie ja doch ein wenig Sorge, dass die Geheimhaltung nicht ganz so streng ist, wie versprochen.

2) Statement und Name: Besser, aber auch aufwändiger sind Statements der Ansprechpartner beim jeweiligen Referenzkunden. Hier schreibt der Kunde selbst in einem oder zwei Sätzen, was der Dienstleister für ihn übernommen hat und dass er mit der Leistung zufrieden war. Der Haken: Man muss einen Kunden erst einmal dazu bringen, eine solch positive Aussage zu treffen oder eben länger warten, bis sie von selbst kommt. In beiden Fällen muss man dann noch die Erlaubnis des Ansprechpartners einholen, dies auf der Website einzustellen.

3) Anonyme Referenzprojekte: Ich selbst habe mich für eine dritte Variante entschieden. Unter „Aktuelles“ finden Sie die ein oder andere Case Study, in der ich ohne Nennung des jeweiligen Kunden von interessanten Projekten oder einer spannenden Zusammenarbeit erzähle. Damit möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Arbeit und meine Tätigkeitsschwerpunkte geben, ohne zu viel vom jeweiligen Projekt zu verraten (Verschwiegenheit geht vor). So bekommen Sie eine Vorstellung davon, wie ich arbeite, was Sie von mir erwarten können und ob ich der richtige Übersetzer für Sie bin. Schauen Sie gerne mal rein.

Noch kurz zum Abschluss ein kleines Fazit: Lassen Sie sich von großen Namen nicht zu schnell beeindrucken. Hinterfragen Sie Kundenreferenzen und überlegen Sie, inwiefern diese für Sie überhaupt Relevanz haben.


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